Vorwandmodule sind besonders vor dem WC eine beliebte Lösung. Sie lassen sich recht einfach installieren und je nach Geschmack verkleiden. Welche Möglichkeiten Sie dabei haben, erfahren Sie hier.

Wenn Leitungen und Rohre verlegt werden müssen, ist dies mit einer Menge Aufwand verbunden. Schließlich müssen die Wände aufgerissen und anschließend wieder verputzt werden. Die Vorwandinstallation erspart diesen Aufwand.

Die Rohre werden auf der Wand montiert und anschließend entsprechend verkleidet. Die Badsanierung wird dabei beinahe zum Kinderspiel und kann mit etwas Übung und der richtigen Anleitung auch von Hobbyhandwerkern vorgenommen werden. Die Rohre werden durch ein Metallständerwerk verborgen. Dies bietet allerdings noch keinen ästhetischen Anblick. Daher muss die Vorwandinstallation ansprechend verkleidet werden. Wie Sie dabei vorgehen sollten, erklären wir Ihnen im Folgenden.

Was ist eine Vorwandinstallation?

Die Vorwandinstallation ist eine Metallkonstruktion, die es ermöglicht, Leitungen für Trink- und Abwasser oberirdisch verlegen zu können. Das Vorwandsystem kommt vorwiegend beim Neubau oder der Sanierung von Badezimmern zum Einsatz und erspart die herkömmliche aufwendige Verlegungsart unter Putz.

❖ Vorteile der Vorwandinstallation

✔ Die Montage lässt sich schnell und einfach erledigen.
✔ Die Wände müssen nicht aufgerissen werden.
✔ Der Spülkasten kann dadurch ansprechend verkleidet werden.
✔ Bei halbhohen Vorwandinstallationen entstehen praktische Ablageflächen.
✔ Es sind verschiedene Arten der Verkleidung möglich.
✔ Bei der Sanierung von Altbauten können Unebenheiten in den Wänden ausgeglichen werden.

❖ Nachteil der Vorwandinstallation

Als einziger möglicher Nachteil gegenüber der Verlegung der Rohre unter Putz ist die durch den Aufbau und die Verkleidung der Vorwandinstallation entstehende Verkleinerung des Raumes zu nennen.

Was ist im Vorfeld der Montage zu beachten?

Es sind unterschiedliche Vorwandelemente verfügbar. Daher müssen Sie die Module genau auf die Gegebenheiten im Raum abstimmen. Es ist von Vorteil, sich zunächst eine maßstabgerechte Skizze des Badezimmers anzufertigen und den Standort der einzelnen Sanitärobjekte festzulegen.

Die Module werden angeboten für:

  • WC
  • Waschtisch
  • Dusche
  • Badewanne

Damit sich später die Verkleidung auch flächendeckend anbringen lässt, benötigen Sie entsprechende Zusatzelemente.

Senkrechte Profilteile
Dies sind in der Regel senkrechte Profilteile, die zum Ausfüllen der an den Seiten der Vorwandelemente entstehenden Freiräume dienen.

Boden- und Wandschienen
Weiterhin ist an die Anschaffung von Boden- und Wandschienen zu denken. Diese dienen der Aufnahme und Befestigung der Module und Profile.

💡TIPP: Halbhohe Vorwandelemente bieten nach der Verkleidung praktische Ablageflächen. Bei der Installation von Duschen werden raumhohe Elemente benutzt.

Zunächst werden die Wand- und Bodenschienen angebracht. Wichtig für die Anbringung der späteren Verkleidung sind zusätzliche Wandwinkel. Daran wird später die Verkleidung auch seitlich verankert. Die Vorwandmodule werden in die Schienen eingehängt und vor der Fixierung mit Wasserwaage und Zollstock ausgerichtet. In dem entstandenen Hohlraum werden nun die entsprechenden Leitungen verlegt und fixiert.

Vorwandinstallation – Unterschiedliche Modelle möglich

Wenn Sie sich jetzt für eine Vorwandinstalltion entschieden haben, müssen Sie noch das entsprechende Modell auswählen, denn auch hier gibt es einige Unterschiede:

  • Aufputz-Vorwandinstallation
  • Unterputz-Vorwandinstallation für den Trockenbau
  • Unterputz-Vorwandinstallation für den Nassbau

Bei der Aufputz-Vorwandinstallation entfällt die hier beschriebene Verkleidung. Sie bekommen das Vorwandelement bereits in einem schrankähnlichen Aufbau geliefert. Nassbau-Vorwandinstallationen werden nach oben hin und zu den Seiten hin eingemauert. Nach dem Einmauern muss das Vorbauelement zusätzlich verputzt werden. Die benötigten Anschlüsse müssen mit Bohrer oder Säge herausgearbeitet werden.

Wir konzentrieren uns in dieser Anleitung auf die Verkleidung der Vorwandinstallation für den Trockenbau.

Vorwandinstallation für den Trockenbau

Verkleidung:

Bevor die Wand verkleidet werden kann, sind die entstandenen Zwischenräume mit einem Dämmstoff auszufüllen.

💡TIPP: Achten Sie darauf, dass der Dämmstoff nicht brennbar und resistent gegenüber Feuchtigkeit ist.

In einigen Fällen werden Vorwandelemente bereits mit einer Verkleidung angeboten. In diesem Fall können Sie sofort mit dem Fliesen beginnen. Meist müssen jedoch entsprechende Feuchtraumplatten erworben werden, die dann auf der Vorwandinstallation montiert werden.

❖ Welche Platten sollten verwendet werden?

Sehen Sie von herkömmlichen Gipskartonplatten ab und entscheiden sich stattdessen für Feuchtraumplatten, OSB-Platten oder glasfaserverstärkte Platten. Da sich bei der Vorwandinstallation eine doppelte Beplankung empfiehlt, lassen sich auch Feuchtraumplatten mit OSB-Platten kombinieren.

Die Platten sind in unterschiedlichen Größen und Stärken erhältlich. Für große Flächen bieten sich Platten mit entsprechenden Ausmaßen an. Bedenken Sie dabei jedoch, dass sich die schweren Platten schlechter handhaben lassen, als kleinere Werkstücke.

💡TIPP: Die Stärke der Platten sollte 12,5 mm nicht unterschreiten. Achten Sie beim Kauf auf eine entsprechende Feuchtraumeignung.

❖ Benötigtes Material und Werkzeug

MaterialWerkzeug
✔ Geeignete Feuchtraumplatten
✔ Feuchtraumgeeignete Fugenmasse
✔ Silikon für Feuchträume
✔ Schnellbauschrauben
✔ Bohrmaschine
✔ Diverse Bohrer
✔ Akkuschrauber
✔ Stichsäge
✔ Wasserwaage
✔ Metermaß
✔ Mörteleimer
✔ Rührquirl
✔ Kelle
✔ Silikonspritze

❖ Verkleidung der Vorwandinstallation – Schritt für Schritt erklärt

❶ Vorwandelemente anbringen
❷ Aufstellen des Ständerwerks
❸ Zwischenräume füllen
❹ Vorbereitung der Feuchtraumplatten
❺ Feuchtraumplatten anbringen
❻ Verkleidung verfugen
❼ Dehnungsfugen verfugen
❽ Verkleidung individuell gestalten

Zunächst werden die Vorwandelemente montiert. Orientieren Sie sich hierbei an den vom Hersteller vorgegebenen Hinweisen. Anschließend werden die Ständer an den Wänden und am Rahmen der Vorwandinstallation angebracht. Dies ist davon abhängig, wie breit die Vorwand letztlich ausfallen soll. Nach der Montage ist es empfehlenswert, die Zwischenräume auszufüllen. Dies dient der Feuchtigkeitsisolierung und zugleich der Schalldämmung. Als Füllmaterial ist Mineralwolle besonders gut geeignet. Diese ist stabil, brennt nicht und ist zudem feuchtigkeitsresistent.

Nun bereiten Sie die Feuchtraumplatten für die Verkleidung vor. Alle notwendigen Anschlüsse und Befestigungen müssen zunächst angezeichnet und anschließend herausgesägt oder gebohrt werden. Ist dies geschehen, können die Feuchtraumplatten auf das Ständerwerk aufgeschraubt werden. Die Befestigung erfolgt mit Hilfe von Schnellbauschrauben. Nehmen Sie einen Akkuschrauber zu Hilfe.

💡TIPP: Versetzen Sie bei doppelter Beplankung die Platten, damit die Fugen nicht unmittelbar übereinander liegen.

Alternativ zur Verschraubung lassen sich die meisten Platten auch mit Kleber oder Dichtungsmasse befestigen. Achten Sie hierbei auf eine entsprechende Trockenzeit. Sie sollten das Bad ein bis zwei Tage nicht benutzen, damit sich dort keine Feuchtigkeit bilden kann, die das Aushärten der Masse verhindert.

Sind die Platten montiert, erfolgt deren Verfugung. Die Dehnungsfugen werden mit Silikon ausgekleidet und anschließend abgezogen, damit eine glatte Fläche entsteht.

Individuelle Verkleidungen für alle Ansprüche

Sie können nun die verkleidete Vorwandinstallation ganz individuell gestalten. Die Platten komplett mit Fliesen zu verkleiden, ist dabei wohl die gängigste Methode. Für die individuelle Gestaltung bietet es sich an, kleine Mosaiksteine aufzubringen. Marmor sorgt für einen besonders edlen Look.

Immer mehr in Mode kommt auch Holz als Werkstoff der Verkleidung. Verwenden Sie dabei lediglich Holzsorten, die sich für die Anbringung in Feuchträumen eignen. Damit das Holz nicht splittert oder aufquellt, sollte es durch spezielle Lasuren haltbarer gemacht werden. Die Montage des Holzes erfolgt, wie bei den Feuchtraumplatten beschrieben. Arbeiten Sie dabei sorgfältig, denn das Holz kann leicht splittern. Damit die Ecken und Kanten nicht zu einer Unfallgefahr werden, bringen Sie dort passende Abschlussleisten an.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net