Thermostate bringen nach einer gewissen Zeit nicht mehr volle Leistung. Dann gilt es sie auszutauschen, um bares Geld zu sparen. Wie das funktioniert und wann der optimale Zeitpunkt ist, erfahren Sie hier.

Draußen ist es kalt – drinnen auch? Wenn der Heizkörper einfach nicht auf Temperatur kommen will, liegt es häufig am Thermostat. Auch ein Thermostat kommt in die Jahre und muss ausgetauscht werden. Der Einbau eines neuen Thermostats muss nicht zwingend einem Handwerker überlassen werden. Auch als Laie ist es möglich, ein Thermostat selbst auszuwechseln.

Was ist ein Thermostat?

Einfach gesagt, handelt es sich beim Thermostat um den Plastikgriff, der an jedem Heizkörper zu finden ist und der Regulierung der Temperatur dient. Das zylinderförmige Plastikteil kann also auf eine bestimmte Temperatur eingestellt werden, hält den Wert konstant und hilft letztlich dabei, den Energieverbrauch zu reduzieren. Thermostate sind in mechanischer und digitaler Version auf dem Markt erhältlich. Die neueste Entwicklung sind Funkthermostate, die sich per Fernbedienung regeln lassen.

In ihrer Funktion unterscheiden sich Thermostate nicht wesentlich voneinander. Die aktuelle Temperatur wird über Sensoren gemessen. Ergeben sich Differenzen zwischen dem eingestellten Temperaturwert und der im Raum herrschenden Temperatur, sorgt der Thermostat durch An- oder Abschaltung der Heizung für den notwendigen Temperaturausgleich. So geht die Heizung nur in Betrieb, wenn sie auch wirklich gebraucht wird. Dies schont die Umwelt und den Geldbeutel.

Thermostat wechseln – wirklich nötig?

Macht die Heizung Probleme, kann dies am Thermostat liegen, muss es aber nicht. Bevor Thermostate gewechselt werden, sollte die Ursache für defekte Heizungen feststehen. Dabei muss das Thermostat nicht zwingend defekt sein, auch veraltete Bauteile erkennen Temperaturschwankungen oft nicht mehr hinreichend und sorgen dafür, dass wir im Wohnzimmer frieren oder Heizenergie sinnlos verschwendet wird.

Welche Bedeutung den Thermostaten zukommt, macht eine einfache Rechnung deutlich. Deutschlandweit existieren etwa 150 Millionen Thermostate an Heizkörpern. Davon sind etwa 50 Prozent bereits mehr als 20 Jahre in Betrieb. Durch den Einbau neuer Thermostate ergibt sich ein Einsparpotential von 10 Prozent. Eine Milliarde Euro an Heizkosten könnte eingespart werden, wenn alle veralteten Thermostate ausgetauscht würden.

Ist mein Thermostat kaputt?

Es lässt sich nicht immer auf den ersten Blick erkennen, ob es notwendig ist, das Thermostatventil auszutauschen. Das etwas mit dem Thermostat nicht stimmt, erkennt man zum Beispiel daran, dass es sich nicht wie gewohnt leicht bewegen lässt und die Heizung, unabhängig von der Umgebungstemperatur, immer über die gleiche Wärmeleistung verfügt.

» Tipp: Nach einer Nutzungsdauer von etwa 15 Jahren gilt ein Thermostat als veraltet und sollte ausgetauscht werden.

Beim Kauf eines neuen Thermostates ist auf das TELL-Label zu achten. Dieses gibt die Energieeffiziensklassen für Thermostate an. Klasse A steht dabei für besonders effizient. Die niedrigste Energieeffiziensklasse bezeichnet der Buchstabe F.

Thermostate in Mietwohnungen austauschen, geht das?

Wer seine Thermostate austauschen möchte und dies auf eigene Kosten übernimmt, benötigt keine Erlaubnis des Vermieters. Die alten Thermostate sind nach dem Wechsel jedoch aufzubewahren, da sie zur Wohnung gehören und damit als Eigentum des Vermieters gelten.

Thermostate wechseln – Schritt für Schritt

❶ Thermostat auf höchste Stufe stellen
❷ Schelle oder Schraubring lösen
❸ Thermostat abdrehen
❹ neues Thermostat anbringen

Bevor das Thermostat abmontiert wird, ist es auf die höchste Stufe zu drehen. Die Befestigung an der Heizung erfolgt, je nach Modell, mittels Schelle oder Schraubring. Für das Auswechseln werden ein Schraubenzieher und eine Wasserpumpenzange benötigt. Wurde die Verschraubung gelockert, lässt sich das Thermostat einfach abdrehen. Für das Lösen der Überwurfmutter wird eine stabile Rohrzange gebraucht.

» Tipp: Beim Abdrehen der Überwurfmutter, ist das Thermostat festzuhalten, damit es nicht auf dem Boden aufschlägt.

Das neue Thermostat wird vor der Montage ebenfalls auf seine höchste Stufe eingestellt. Die Schelle wird auf das Unterteil, das mit der Heizung verbunden ist, aufgesetzt und anschließend ziehen Sie den Schraubring fest. Somit ist das neue Thermostat fest mit dem Unterteil verbunden und die Montage damit abgeschlossen.

Was ist beim Wechseln von Funkthermostaten zu beachten?

Bei der Montage von Funkthermostaten ist es mit den eben genannten Arbeitsschritten noch nicht getan. Funkthermostate verfügen über ein Bedienelement, das an der Wand anzubringen und entsprechend zu programmieren ist. Bei verschiedenen Modellen macht sich die Anbringung zusätzlicher Sensoren im Raum notwendig.

Thermostat reparieren, statt tauschen – eine Alternative?

Wer nicht vorschnell einen Wechsel des Thermostates vornehmen möchte, kann versuchen, das Heizkörperventil zu reparieren.

» Tipp: Funktioniert die Heizung nicht richtig, kann es helfen, diese zu entlüften, damit Luft im Heizkreislauf als Ursache für die Störung ausgeschlossen werden kann.

Zunächst ist das Heizkörperventil auf die höchste Stufe zu stellen. Lässt es sich nur schwer bewegen, wird das Ventil gelockert und die Beweglichkeit des darunter liegenden Zapfens überprüft. Lässt sich dieser leicht bewegen, kann das Ventil wieder aufgeschraubt werden. Sitz der Zapfen fest, kann durch leichte Schläge mit einem Gummihammer auf das Stiftende versucht werden, diesen zu lockern.

Sitz das Ventil zwar locker, besitzt aber nicht die nötige Verbindung zum Thermostat, kann ein Stück Alufolie als Verlängerung des Stiftes aufgesetzt werden. Anschließend wird das Thermostat wieder aufgeschraubt. Eine regelmäßige Reinigung der Heizung ist ebenfalls eine Voraussetzung für die zuverlässige Funktionalität der Geräte.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net