Eine Decke abzuhängen, ist längst nicht nur Profis vorbehalten. Mit etwas handwerklichem Geschick und der richtigen Anleitung bekommen Sie das auch alleine hin.

Hohe Decken können einem Raum zwar etwas Erhabenes und Majestätisches verleihen, wirken aber nicht wirklich gemütlich und sind auch nicht immer vorteilhaft. Es lohnt sich daher durchaus, über das Abhängen der Zimmerdecke nachzudenken. Niedrigere Decken verändern den Raum und können auch dazu beitragen, Heizkosten zu senken.

Weiterhin schaffen Sie einen Raum, wo sich Kabel unsichtbar verstauen lassen. Besonders wohnlich wird es, wenn eine Holzverkleidung angebracht wird. Die Zimmerdecke selbst abzuhängen, ist eine handwerkliche Herausforderung, die sich mit der richtigen Anleitung gut bewerkstelligen lässt.

Niedrige Decken – mehr als nur gemütlich

In Altbauwohnungen findet man sie besonders häufig, hohe Decken. Die Bewohner sind nicht immer glücklich darüber. Häufig sind die Decken schlecht isoliert und die Heizkosten entsprechend hoch. Ein Raum gewinnt nicht nur optisch durch das Abhängen der Decke. Die Isolierung verbessert sich und lästige Kabel verschwinden hinter der Verkleidung. Die Belohnung für den Arbeitsaufwand findet sich spätestens auf der nächsten Heizkostenabrechnung.

Vor- und Nachteile auf einen Blick

VorteileNachteile
Tiefere Decken wirken wohnlicher und gemütlicher.Für die Deckenabhängung in Eigenregie wird einiges an handwerklichem Geschick benötigt.
Die Deckenabhängung kann mit Holzpaneelen verkleidet werden.Die Materialkosten gilt es zu bedenken.
Ein Raum mit tieferen Decken heizt schneller aus und es lassen sich damit Kosten einsparen.Es kostet einiges an Aufwand, die Zimmerdecke abzuhängen.
Lästiger Kabelsalat kann unter der Deckenabdeckung verschwinden.
Die Deckenabdeckung sorgt für eine bessere Dämmung.

Welches Material wird gebraucht?

  • Deckenabhängsystem
  • Holzlatten
  • Dübel
  • Dichtungsband
  • Schrauben
  • Gipskartonplatten
  • Spachtelmasse
  • Tiefengrund

Welches Werkzeug wird gebraucht?

Die Zimmerdecke abhängen – Schritt für Schritt erklärt

Um die Zimmerdecke fachmännisch abzuhängen, sind einige Arbeitsschritte notwendig:

❶ Anbringen der Profile
❷ Anbringen der Grundlattung
❸ Anbringen der Traglattung
❹ Zuschnitt der Gipskartonplatten
❺ Anbringen der Gipskartonplatten
❻ Schnittkanten grundieren
❼ Verspachteln der Deckenabhängung

1. Schritt – das Anbringen der Profile

Zuerst müssen die für das Abhängsystem notwendigen Profile angebracht werden. Da besonders in Altbauten nicht von einer geraden Deckenhöhe ausgegangen werden kann, ist es von Vorteil, einen Kreuzlinienlaser oder zumindest eine Wasserwaage zu verwenden, um die Profile gerade auszurichten.

Bevor Sie die Profile anbringen, kleben Sie Dichtungsband auf die an der Wand zu montierende Profilseite. Nach Vorzeichnen und Bohren der Dübellöcher können die Profile an der Wand festgeschraubt werden.

2. Schritt – Grundlattung anbringen

Nun wird die Grundlattung angebracht. Zunächst wird die Grundlattierung positioniert und die entsprechenden Stellen für die spätere Montage der Latten werden markiert.

💡TIPP: Zwischen den einzelnen Latten sollten etwa 40 bis 50 Zentimeter Abstand belassen werden. Bei CD-Profilen darf der Wandabstand nicht mehr als 50 Zentimeter betragen. Bei der Verwendung von Holzlatten reduziert sich dieser Abstand auf maximal 35 Zentimeter.

Nach Ausrichtung der Latten werden die Bohrlöcher für die Direktabhänger aufgezeichnet. Anschließend sind die Löcher zu bohren und die Direktabhänger können mit Dübeln und Schrauben angebracht werden.

An den Direktabhängern wird die Grundlattierung befestigt. Auch hier ist mithilfe einer Wasserwaage die Position der Latten zu kontrollieren. Soll eine Dämmung erfolgen, muss das Dämmmaterial indessen in die Grundlattung eingelegt werden.

3. Schritt – die Traglattung anbringen

Als Traglattung werden die quer angebrachten Latten bezeichnet, die später zur Anbringung der Deckenplatten gebraucht werden. Die Traglattung wird an der Grundlattung befestigt. Der Abstand zwischen den einzelnen Achsen sollte dabei nicht mehr als einen halben Meter betragen. Die Abstände richten sich nach den genutzten Platten. Bei einer Plattenlänge von zwei Metern beträgt der Abstand der Traglattung etwa einen halben Meter. Bei einer Plattenlänge von 1,25 Metern reduziert sich der Abstand auf 41,5 Zentimeter.

4. Schritt – die Gipskartonplatten zuschneiden

Jetzt werden die Gipskartonplatten auf die benötigten Maße gebracht.

💡TIPP: Gipskartonplatten werden gebrochen, statt geschnitten.

Die Schnittkante wird zunächst mit einem Cuttermesser angeritzt. Anschließend wird die Platte über einer scharfen Kante gebrochen. Die untere Kartonummantelung lässt sich mit einem Messer durchtrennen. Um glatte Kanten zu erhalten, erfolgt abschließend die Glättung mit einem Raspelhobel.

5. Schritt – das Anbringen der Gipskartonplatten

Die Anbringung der Gipskartonplatten erfolgt immer quer zur Traglattung.

💡TIPP: Besteht die Traglattung aus Metallprofilen, sind für die Montage Schnellbauschrauben mit Feingewinde zu verwenden. Wenn die Traglattung aus Holz besteht, werden Schnellbauschrauben mit Grobgewinde eingesetzt.

Mit der Verschraubung sollte in einer Ecke oder mittig begonnen werden, damit es nicht zur Stauchung der Gipskartonplatten kommt. Hierbei ist es von Vorteil, sich einen Helfer zu organisieren. Die Schrauben sind in einem Abstand von etwa 15 Zentimetern anzubringen. Die zweite Plattenreihe wird versetzt angeordnet. Dabei ist ein Abstand von etwa einem halben Meter ratsam.

6. Schritt – die Grundierung der Schnittkanten

Haben Sie alle Platten an die Zimmerdecke gebracht, sind die Schnittkanten zu grundieren. Der Tiefengrund wird mit einem Pinsel auf die zuvor mit einem Cuttermesser angepassten Kanten aufgetragen.

7. Schritt – das Verspachteln der Deckenabhängung

Im letzten Arbeitsschritt wird die Spachtelmasse aufgetragen. Dies geschieht immer quer zur Fuge. Es muss sich eine glatte Oberfläche ergeben. Eventuelle Unebenheiten können nach Trocknung der Spachtelmasse mit dem Spachtel ausgeglichen werden.

Für die Endverspachtelung wird eine Glättekelle benutzt. Es muss eine gleichmäßige Oberfläche geschaffen werden. Unebenheiten lassen sich im Nachhinein abschleifen. Hierbei ist Vorsicht geboten, damit die Gipsplatten nicht beschädigt werden.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net