Kunststofffenster sollen eigentlich nicht verblassen. Trotzdem ist das oft der Fall. Ärgerlich, aber nicht so schlimm, denn Kunststofffenster können Sie streichen.

Kunststofffenster liegen im Trend. Angeblich wartungsfrei, konnten sie sich in den letzten Jahren gegenüber Fenstern aus Holz immer mehr durchsetzen. Allerdings verblasst die ursprüngliche Farbe entgegen aller Versprechungen der Hersteller und Händler im Laufe der Zeit durch die UV-Strahlung der Sonne. Insbesondere weiße Fensterrahmen vergilben und werden unansehnlich. Spätestens, wenn sich die hässlichen Verfärbungen mit Schwamm und Putzmittel nicht mehr beseitigen lassen, ist ein neuer Anstrich fällig. Was Sie beim Streichen Ihrer Kunststofffenster beachten müssen, erklären wir Ihnen hier.

So streichen Sie ein Kunststofffenster richtig

[icon icon=“chevron-circle-right“] Schritt 1 – Die richtige Farbe auswählen:

Farbe für Kunststofffenster

Während für das Anstreichen von Holzfenstern ein riesiges Sortiment an Lacken und Lasuren verfügbar ist, eignen sich für Kunststofffenster nur spezielle Grundierungen, Farben und Lacke. Lassen Sie sich in einem Fachgeschäfte oder im Baumarkt beraten, welche davon am besten zu Ihren Bedürfnissen und Ansprüchen passen. Wählen Sie für die Innenseiten Ihrer Fenster vorzugsweise einen wasserhaltigen Lack, der keine lösungsmittelhaltigen Dämpfe absondert und damit geruchsneutraler und gesundheitsverträglicher ist.

[icon icon=“chevron-circle-right“] Schritt 2 – Kunststofffenster reinigen:

Fensterrahmen reinigen

Reinigen Sie die Fensterrahmen vollständig. Dies gewährleistet nicht nur eine optimale Haftung des Lacks. Sie vermeiden auch Ungleichmäßigkeiten in der frisch lackierten Oberfläche. Kleinere Verschmutzungen entfernen Sie am besten mit einem Schwamm und warmer Seifenlauge. Wenden Sie alkoholhaltige Lösungen wie Terpentinersatz nur in Ausnahmefällen an, beispielsweise zum Beseitigen von Aufkleberresten. Meist hilft es bereits, den Kleberückständen mit einem Ceranfeldschaber zu Leibe zu rücken.

[icon icon=“chevron-circle-right“] Schritt 3 – Kunststofffenster abkleben:

Kunststofffenster abkleben

Anschließend empfiehlt es sich, Dichtungen und Scheiben mit Malerband abzukleben. Fenstergriffe und Beschläge können Sie wahlweise ebenfalls abkleben oder für das Streichen demontieren. Rauen Sie außerdem die Kunststoffoberfläche mit einem feinen Schleifpapier (Körnung 240) an und entfernen Sie die dabei entstehenden Staubreste gründlich.

[icon icon=“chevron-circle-right“] Schritt 4 – Kunststofffenster grundieren:

Kunststofffenster grundieren

Je nach Farb- oder Lacksystem ist vor dem eigentlichen Streichen eine Grundierung aufzutragen. In der Regel betrifft dies Systeme mit Acryllacken auf Wasserbasis. Beachten Sie hierbei die Anweisungen des Herstellers und geben Sie der Grundierung ausreichend Zeit zum Trocknen. Rauen Sie die Oberfläche erneut mit einem Stück Schleifpapier an, damit der Lack anschließend besser haftet. Vergessen Sie nicht, den Schleifstaub wieder zu entfernen.

[icon icon=“chevron-circle-right“] Schritt 5 – Kunststofffenster streichen:

Kunststofffenster streichen

Tragen Sie den Lack vorsichtig auf die angeraute Grundierung auf. Für größere Areale empfiehlt sich eine Lackrolle, die der lackierten Oberfläche eine fein texturierte Struktur verleiht. Kleine Ecken und Rillen erreichen Sie am besten mit einem Pinsel. Verwenden Sie ausschließlich Pinsel, sollten Sie nicht zu viel Lack auftragen und immer in Längsrichtung streichen, um unschöne Nasen zu vermeiden. Ideal sind Acrylpinsel aus Synthetik- und Naturborsten.

Möchten Sie dunkle Kunststofffenster weiß lackieren, sollten Sie nach dem Trocknen des ersten Anstrichs die Farbdeckung kontrollieren und bei Bedarf eine zweite Farbschicht auftragen. Entfernen Sie nach Abschluss der Arbeiten vorsichtig das Abdeckband und lassen Sie das Fenster offen, bis der Lack vollständig getrocknet ist.

Unser Tipp für kleine Kratzer:

Hat Ihr Kunststofffenster lediglich ein paar feine Kratzer, müssen Sie nicht gleich den ganzen Rahmen neu lackieren. Wie Sie die kleinen Gebrauchsspuren mithilfe einer Lackziehklinge, Schleifpapier und Polierpaste beseitigen können, sehen Sie im nachfolgenden Video.

Seit 2010 Redakteurin für die tippsNET GmbH und Heimwerkertricks.net. Kreativzentrale für Styling und Renovierungen. Expertin für KfW-Förderungen und Tricks für den Garten.