Große Küchenzeilen stehen meist über Eck, somit auch die Arbeitsplatten. Wir erklären, mit welchen Methoden Sie zwei Platten miteinander verbinden können.

Es ist ein Leichtes, ins Küchenstudio zu gehen und sich eine neue Küchenzeile konstruieren zu lassen. Versierte Heimwerker legen an dieser Stelle aber gern sebst Hand an, sei es um das persönliche Design umzusetzen oder weil die Standardküche nicht zu den räumlichen Gegebenheiten passt. Während dieser Baumaßnahme werden Sie irgendwann an den Punkt kommen, an dem die Arbeitsplatte eingebaut werden muss. Verläuft Ihre Küche über Eck, werden natürlich zwei Platten gebraucht, die miteinander verbunden werden müssen. Wie das funktioniert, erklären wir in diesem kleinen Ratgeber.

Worauf kommt es bei einer Küchenarbeitsplatte an?

Bevor Sie sich wahllos für eine Arbeitsplatte entscheiden, hier noch einige Hinweise. Bedenken Sie, dass Sie die Platte jeden Tag sehen und Ihnen das Design also auch noch nach Jahren gefallen muss. Noch wichtiger als der optische Aspekt ist die Funktionalität. Arbeitsplatten werden im Laufe der Jahre einer hohen Beanspruchung ausgesetzt. Es wird Geschirr darauf hin und her geschoben, geschnippelt und gewischt. Dementsprechend unempfindlich muss das Material aus dem Ihre Arbeitsplatte besteht – z.Bsp. Granit, Marmor, Schiefer, Holz, Keramik – sein. Auch hygienische Gründe sind vor dem Kauf zu bedenken. Viele Hausfrauen und -männer schneiden Gemüse, rohes Fleisch etc. direkt auf der Arbeitsfläche. Damit sich diese anschließend wieder gut reinigen lässt, empfehle ich eine pflegeleichte Küchenarbeitsplatte, die zudem auch noch kratz- und schnittfest ist und keine Schadstoffe enthält.

Küchenarbeitsplatten verbinden – 3 Möglichkeiten

Um zwei Arbeitsplatten über Eck zu verbinden, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Für welche Sie sich entscheiden, ist letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks, denn optisch unterscheiden sich die Varianten durchaus.

1. Arbeitsplatten verbinden mit Verbindungsprofil

Verbindungsprofil
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Diese Variante ist handwerklich gesehen die einfachste Lösung, entspricht aber nicht meinen persönlichen Vorstellungen einer gut aussehenden und funktionellen Küchenarbeitsplatte.

Hierzu werden die Längen beider Arbeitsplatten ausgemessen und am besten mit einer Handkreissäge gerade zugeschnitten. Suchen Sie sich eine Arbeitsplatte aus, an deren Schnittkante nun das Verbindungsprofil (im Handel erhältlich) geschraubt wird. Zur besseren Versiegelung kann vorher wasserfestes Silikon aufgetragen werden. Ist das Profil angeschraubt, werden beide Küchenarbeitsplatten zusammen gesteckt. Damit alles hält, werden die Platten unterhalb – also unter den Küchenschränken – angeschraubt. Diese Variante lässt sich relativ schnell realisieren, hat aber den Nachteil, dass das Profil dauerhaft sichtbar ist und nicht hundertprozentig eben mit der Arbeitsplatte abschließt.

2. Arbeitsplatten verbinden durch Gehrungsschnitt

Gehrungsschnitt
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Bei dieser Varinate werden beide Küchenarbeitsplatten diagonal miteinander verbunden. Das bedeutet, dass auch an beiden Platten gesägt werden muss. Dafür die erste Platte ausmessen und das Dreicek anzeichnen, welches abgeschnitten wird. Achten Sie beim Anzeichen auf den 45 Grad Winkel!

Tipp: Drehen Sie die Küchenarbeitsplatte zum Sägen um (180 Grad), der Schnitt wird dadurch sauberer!

Der gleiche Gehrungsschnitt muss nun auch an der zweiten Arbeitsplatte vorgenommen werden. Wenn alles passt, geht es ans Verbinden der beiden Platten. Dafür brauchen Sie Arbeitsplattenverbinder und einen passenden Forstnerbohrer. Damit werden dann die „Löcher“ gebohrt. Achtung nicht durchbohren! Damit die Verbinder später passen, müssen noch etsprechende Stege ausgefräst werden. Zur optimalen Stabilität werden Lamello Holzplättchenverbinder angebracht. Fräsen Sie die entsprechenden Nuten dafür aus. Achtung: Vorher messen, damit die Lamellos an beiden Platten in gleicher Höhe eingesteckt werden können. Die Lamellos mit wasserfestem Holzleim einstreichen, in die Nuten schieben und mit der zweiten Arbeitsplatte zusammen stecken. Dann die Arbeitsplattenverbinder einsetzen und fest schrauben.

3. Arbeitsplatten verbinden mit Plattenschnitt

Plattenschnitt
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Diese Möglichkeit zwei Küchenarbeitsplatten zu verbinden, ist meiner Ansicht nach die „ansehnlichste“. Dazu wird an beiden Platten eine Eckfräsung gemacht, die später wie ein Puzzle zusammengesteckt werden kann. Das ist allerdings eine etwas knifflige Angelegenheit und sollte nur vom Profi-Heimwerker, oder besser noch von der Zuschnittabteilung im Baumarkt erledigt werden. Zum Befestigen werden dann wieder Arbeitsplattenverbinder und entsprechende Lamello benötigt. Gehen Sie vor, wie bei Variante 2 beschrieben.

Sägen, kleben, schrauben, basteln... seit 2008 bin ich in der Redaktion von Heimwertricks.net die Expertin für DIY-Projekte und selbst gemachte Deko aller Art.