Holzfenster müssen vor den verschiedenen Wettereinflüssen geschützt werden. Dafür ist ein regelmäßiger Anstrich notwendig. Unsere Anleitung zeigt die genauen Arbeitsschritte.

Holzfenster vermitteln einen angenehmen Wohncharakter, egal ob in der Innen- oder der Außenansicht eines Hauses. Doch ihre Pflege ist weitaus aufwendiger, als die von Kunststofffenstern. Das Holzfenster Streichen ist nicht nur für die Optik wichtig, die dadurch angewendete Pflege ist das Entscheidende!

Größtenteils wird ein jährliches Streichen der Fensterrahmen und -sprossen notwendig. Vor allem unterschiedlichste Witterungseinflüsse sind im Außenbereich dafür der Hauptgrund. Manche Immobilien benötigen auch nur alle drei Jahre einen Anstrich ihrer Holzfenster. Jedoch sollten immer alle Fenster zusammen gestrichen werden, um Farbunterschiede zu vermeiden.

Gerade an der obligatorischen Wetterseite oder an ungeschützten Fensterfassaden stellen bereits kleinste Lackschäden ein größeres Problem für die Fenster dar. Denn wenn Wasser an das Holz dringt, kann dies schnell zu einem irreparablen Schaden führen, z.B. Pilzbefall.

Allgemeine Arbeitsschritte:

  1. Abmontieren von Profilen, Abdeckungen und dergleichen
  2. Holzfenster anschleifen bzw. schadhaften Altlack komplett entfernen
  3. Abkleben
  4. bei Bedarf Grundierung auftragen bzw. Schadstellen ausbessern
  5. Holzfenster neu lackieren – evtl. Voranstrich, nochmaliges Anschleifen, Endanstrich
  6. Lacktrocknung und Entfernung der Klebestreifen
  7. Montage von Profilen, Abdeckungen und dergleichen

Inhaltsverzeichnis

Das richtige Material auswählen

Will man die natürliche Holzmaserung bei Holzfenstern erhalten, sollte man auf eine strapazierfähige Holzlasur zurückgreifen. Diese unterscheiden sich materiell für den Innen- und Außenbereich (z.B. erhöhter Lichtschutzfaktor). Verwendet man einen Holzlack, will man den Fenstern zumeist eine bestimmte Farbgebung verabreichen. Eine Ausnahme bildet hierzu der Klarlack, der jedoch auch die Holzmaserung leicht verfälschen kann. Auch kann generell festgestellt werden, dass dunklere Lasuren und Lacke einen weitaus längeren Bestand gegen UV-Strahlung ermöglichen (durchschnittlich bis zu drei Jahre).

Ebenfalls sollte man darauf achten, dass die verwendeten Produkte Atmungsaktivität garantieren, um einen notwendigen Feuchtigkeitsausgleich zu erzielen. Gleichzeitig sollte man auf Veredelungsfaktoren achten, die beispielsweise das Holz gegen Schimmel- und Pilzbefall schützen. Wasserlösliche Lasuren weisen überdies vielmals ein Gütesiegel auf, das vor Gesundheitsschädigungen bewahrt.

Beginn mit den Vorarbeiten

Fenster können zumeist nur in montiertem Zustand gestrichen werden. Die Ausnahme stellt ab und an das Abmontieren von einzelnen Fensterflügeln dar. Aus diesem Grund ist das Arbeiten aufgrund der Senkrechten etwas erschwert. Hinzu kommt, dass einige Fensterrahmen nur in schwindliger Höhe erreichbar sind.

Zuerst beginnt man deshalb mit den notwendigen Vorarbeiten. Hierzu werden alle abnehmbaren Details entfernt, z.B. Fenstergriffe, Profilleisten, usw. Anschließend beginnt man mit dem Anschleifen der Holzprofile, damit später die Holzfarbe ihre optimale Haftung erzielen kann. Dazu eignet sich Sandpapier, sowie ein kleiner Elektroschleifer.

Muss jedoch ein bestehender Altlack entfernt werden, sollte man zuerst eine spezielle Lacklösung auftragen, einweichen lassen und dann den Altlack mittels Spachtel abschaben. Hierbei können giftige Dämpfe entstehen. Deshalb ist es empfehlenswert mit Mund- und Nasenschutz zu arbeiten. Ebenfalls sollte eine Schutzbrille getragen werden.

Zu beachten gelten gerade bei Altbauten die oft mehrglasigen Fensterrahmen (Doppelfenster). Diese müssen dann natürlich auch in den Innenteilen – teilweise bis zu drei Fensterteilen – bearbeitet werden.

Anschließend sollte der Heimwerker die Glasteile, sowie Metallprofile und dergleichen mit einem breiteren Kreppband abkleben. Dies erleichtert das Streichen, da man nicht so sehr auf eventuell entstehende Flecken achten muss. Breitere Kreppbänder benötigen zudem keine weitere Folienbeklebung mehr.

Fenster streichen

Das Streichen von Holzfenstern erfolgt in der Regel mit Pinseln, die sich in ihrer Breite weitgehend der Profilstärke anpassen sollten. Normalerweise werden mehrere Pinsel dafür benötigt. Im Fachhandel sind spezielle Pinsel für Holzlasuren oder -lacke erhältlich, die eine gute Verarbeitung der Farbe ermöglichen.

Die Farbe wird möglichst gleichmäßig und dünn aufgetragen. Idealerweise arbeitet man immer in Richtung der Maserung. Bei Lacken sollte man von oben nach unten streichen. Es gilt darauf zu achten, dass keine hässlichen Tropfnasen auf den Fensterprofilen entstehen. Abschließend muss die Trocknungszeit eingehalten werden.

Je nachdem, in welchem Zustand sich die Holzfenster befinden bzw. welchen Witterungsverhältnissen sie ausgesetzt sind, ist einerseits ein Voranstrich mittels Grundierung empfehlenswert. Andererseits kann auch ein dünner Voranstrich mit der eigentlichen Holzfarbe erfolgen. Diese nochmals angeschliffen werden und ein Abschlussanstrich aufgetragen werden.

Ist die Holzfarbe getrocknet, müssen die Kreppbänder entfernt werden, sowie notwendige Säuberungen der Fenster erfolgen. Anschließend können wieder die vorher abmontierten Einzelteile angebracht werden.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net