Eine Küche ohne Herd oder Backofen ist undenkbar. Wer das neue Gerät allein einbauen möchte, sollte über die genaue Vorgehensweise bestens Bescheid wissen. Andernfalls lieber einen Elektriker um Rat fragen.

Ein Herd benötigt einen Starkstromanschluss für die notwendige Stromversorgung. Deshalb ist der Anschluss eines Herds nicht für jeden Handwerker ohne weiteres möglich und bedarf ein wenig an elektrischen Vorkenntnissen und natürlich erhöhter Vorsicht. Im Zweifelsfall sollte man lieber einen Elektrofachbetrieb beauftragen! Zumal bei einem Falschanschluss auch sämtliche Hersteller-Garantieleistungen erlöschen und ein Versicherungsschutz nicht mehr greifen kann.

Stromversorgung abschalten

Grundsätzlich muss vor allen Elektroarbeiten im Haus immer die Stromversorgung abgeschalten werden. Am Idealsten geschieht dies über den Hauptstromschalter (FI-Schalter). Anschließend muss nochmals die Elektroleitung des Herds auf absolute Spannungsfreiheit überprüft werden. Hierzu eignen sich spezielle Spannmessgeräte (2 poliger Spannungsmesser – kein Phasenprüfer). Diese sind bereits ab 10 Euro erhältlich.

Offizielle Verordnung beachten

Zum Herdanschluss gehört heute eine entsprechende, offizielle Verordnung. Diese beschreibt die Herdanschlussdose mit den genormten Aderfarben bei einer Netzspannung von 400/230 V. Andere Anschlussvarianten sollten von einem Heimwerker gar nicht erst in Betracht gezogen werden. Im Altbau sind oftmals noch andere Anschlusskabel vorhanden (z.B. ohne Nullleiter), die jedoch aus Sicherheitsgründen ausschließlich dem Elektromeister überlassen werden sollten.

Die Anschlusskabel bestehen aus

  • einem Erdungskabel in grün-gelb
  • drei Phasenleitern in schwarz und braun
  • sowie einer Nullleiter in blau

Die notwendigen Anschlussklemmen des Herds befinden sich auf dessen Rückseite (Anschlussschaltbild) und müssen farbengleich mit dem Anschlusskabel aus der Küchenwand verbunden werden. Wobei die Anordnung der Phasenleitern in schwarz nicht maßgeblich ist. In diesem Bereich entstehen jedoch die 400 V, während sich der Nullleiter sowie das Erdungskabel bei 230 V belaufen.

Erfolgt ein Falschanschluss zwischen 400 V und 230 V, entstehen schnell Rauchzeichen und einzelne Herdfunktionen sind kaputt. Laut Beschreibung einzelner Geräte muss deshalb bei unterschiedlicher Funktionalität mit so genannten Brücken gearbeitet werden. Ist die Anleitung hierzu nicht eindeutig, sollte nochmals mit dem Hersteller eine Rücksprache erfolgen.

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Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net