Kinder lieben Hochbetten und wenn dann noch eine Rutsche integriert ist, wird der Traum perfekt. Wie einfach sich eine Rutsche für Hochbetten selber bauen lässt, erfahren Sie hier.

Ein Hochbett ist für viele Kinder der Traum schlechthin. Die Mädchen wünschen sich ein Prinzessinnenschloss, die Jungs eher eine coole Ritterburg – in einer Sache sind sie sich jedoch einig – abwärts soll es mit einer Rutsche gehen. Erfahrene Hobbyhandwerker können ein Hochbett selber bauen. So kann die Größe und die Optik an die individuellen Wünsche angepasst werden.

Die passende Rutsche müssen Sie aber nicht kaufen, denn auch diese können Sie mit etwas handwerklichem Geschick ganz einfach selber bauen. Wie das funktioniert und was Sie dazu benötigen, lesen Sie in diesem Beitrag.

Abnehmbare oder fest installierte Rutsche?

Bevor es an den Bau geht, sollte eine grundlegende Frage geklärt werden: Soll die Rutsche fest mit dem Hochbett verbunden werden oder abnehmbar sein? Damit die Entscheidung leichter fällt, vergleichen wir die beiden Varianten in der folgenden Tabelle.

VorteileNachteile
Abnehmbare Rutsche+ Vor allem in engen Kinderzimmern kann selbst eine Rutsche in manchen Situationen zu viel Platz einnehmen. Daher ist die abnehmbare Variante deutlich raumsparender.
+ Wenn die Rutsche später nicht mehr benötigt wird, kann sie ohne Rückstände zu hinterlassen, einfach abgenommen und entsorgt werden. Das Hochbett ist dann ohne Weiteres auch für Jugendliche nutzbar.
Je nachdem wie stabil die Einhängevorrichtung ist, kann die Konstruktion etwas wackelig sein. Sicherheit sollte hier immer das oberste Gebot sein!
Die Montage und Demontage eines Hochbettnetzes an der Rutsche ist mit Aufwand verbunden. Hier schaffen Haken, in die das Netz eingehängt werden kann, aber Abhilfe.
Festmontierte Rutsche+ Da alles fest miteinander verschraubt ist, wird die Konstruktion stabiler sein.
+ Mit einem passenden Hochbettnetz bzw. Personenschutznetz wird verhindert, dass ein kleiner Rabauke von der Rutsche fällt.
+ Darüber hinaus kann die Rutsche mit in die Konstruktion des Unterbaus einfließen. So könnte man den Unterbau der Rutsche ebenfalls verkleiden und mehr Platz unter dem Hochbett schaffen.
Wenn der Sprössling größer wird, ist die Rutsche vielleicht irgendwann uncool. In dem Fall ist der Aufwand größer, die Rutsche wieder zu demontieren.
Es wird mehr Platz benötigt.

Wenn die Entscheidung gefallen ist, kann es auch schon mit dem Bau der Hochbettrutsche losgehen.

Rutsche für Hochbett bauen – So geht’s

Für den Bau der Rutsche benötigen Sie folgende Materialien und Werkzeuge:

Material

  • 2 lange Bretter als Wangen für die Rutsche
  • 1 langes Brett als Auflage
  • 2 lange, schmale Bretter als Auflageleisten
  • 1 kurzes Fixierbrett

Werkzeug

  • Elektro-Werkzeug (Akkuschrauber, Schwingschleifer, Stichsäge)
  • Schleifklotz oder Schleifpapier
  • Winkel
  • Hammer
  • Schrauben
  • Schmiege bzw. Schrägmaß
  • Farbe und Holzschutz
  • Pinsel

Bau und Montage der Rutsche genau erklärt

  1. Zunächst sollte ein geeigneter Neigungswinkel für die Rutsche gefunden werden. Mehr als 50° sind nicht empfehlenswert, da dies zu steil ist.
  2. Nun wird der Winkel entsprechend mit einer Schmiege oder einem Winkelmesser angezeichnet und die entsprechend Wangen angesägt.
  3. Damit die Rutsche sich nahtlos an das Bett anfügt, muss die Bettrahmenleiste an den Oberseiten der Rutschenseiten ausgeklinkt werden.
  4. Im Anschluss werden Löcher im Fixierbrett und passend dazu in die Wangen gebohrt.
  5. Damit die kleinen Kinderhände beim Rutschen schön gleiten, sollten die Seitenteile nun an der Oberseite abgerundet werden. Dies gelingt mit einem Schwingschleifer und einem Schleifklotz zum Nachbearbeiten. Sofern vorhanden, können die Kanten auch mit einer Oberfräse gebrochen werden.
  6. Nachdem die Wangen vorbereitet sind, können diese mit den schmalen Brettern (die als Auflagerleisten dienen) und dem Fixierbrett verleimt und verschraubt werden.
  7. Darauf wird indessen die Rutschplatte montiert.
  8. Vor der endgültigen Montage am Bett sollten alle sichtbaren Flächen mit einem Holzschutz behandelt werden. Dies verringert nicht nur das Verletzungsrisiko durch Splitter, sondern schützt auch das Material nachhaltig.
  9. Jetzt gilt es, die Rutsche mit dem Fixierbrett am Hochbett zu befestigen. Alternativ können auch Gardinenwinkel genutzt werden, die zu einem Haken gebogen sind. Hierzu werden die Winkel an dem Fixierbrett angeschraubt. Die andere Seite der Winkel kann am Hochbett eingehängt werden. Sollte dort keine geeignete Möglichkeit sein, kann man sich hierfür mit einem Konstruktionsholz behelfen.

Sicherheit geht vor

  • Die Neigung der Rutsche sollte 50° nicht übersteigen – ansonsten besteht enorme Verletzungsgefahr.
  • Wenn gegenüber von der Rutsche zu wenig Abstand zur Wand oder Möbeln ist, sollten diese entsprechend mit Kissen oder einer Matratze abgefedert werden.
  • Falls der Boden zu hart oder kühl erscheint, verhilft eine Matte am unteren Ende der Rutsche zu einer sanften Landung.

Deko-Tipps für eine ganz individuelle Hochbettrutsche

Scheint das klassische Hochbett mit Rutsche zu langweilig? Dann möchten wir hier noch tolle Ideen mit auf den Weg geben, wie das Gestell zu einem echten Unikat wird.

[icon icon=“arrow-circle-right“] Sollte im Zimmer kein Platz für eine Rutsche sein, die im rechten Winkel vom Bett weggeht, kann diese auch mit einem Treppenauge direkt am Bett entlanglaufen. Je nachdem wie groß das Treppenauge sein soll, eignet sich ein (selbst gebautes) Eckregal als Übergang zur Treppe. Das ist nicht nur funktional, sondern auch praktisch, denn die Regalfächer bieten viel Platz für Deko und Spielzeug.

[icon icon=“arrow-circle-right“] Mit entsprechenden Griffen kann dieses Eckregal auch zur Raumspartreppe umfunktioniert werden. So ist an den anderen Seiten Platz für andere tolle Ideen wie ein Kasperletheater oder ein Kaufmannsladen.

💡TIPP: Statt eines Regals kann auch ein Schrank als Unterbau integriert werden. Hierfür werden lediglich eine Rückwand, Bretter als Türen, Regalböden, Scharniere und Griffe benötigt.

[icon icon=“arrow-circle-right“] Wünscht sich der Sprössling eine echte Burg oder ein Märchenschloss? Dann kann ein Brett in Form eines Zinnenturms Wunder bewirken. Das Brett kann über der Rutsche montiert werden – die Aussparung sollte aber groß genug sein, damit das Kind problemlos hindurchrutschen kann.

[icon icon=“arrow-circle-right“] Alternativ kann aus schmalen Konstruktionshölzern oder Stangen und Vorhangstoff auch ein Turm entstehen. Derartige Sets, bestehend aus einem…

• Turm (oft auch mit imposanter Fahne) für die Rutsche,
• Vorhängen für den Unterbau des Hochbetts und
• einem Stoffaufsatz für das Bett selbst (wodurch ein Häuschen aus Stoff entsteht)

…sind günstig in Online-Shops erhältlich. Da die meisten Hersteller auf robuste Klettbänder zum Befestigen der Stoffteile setzen, ist keine aufwendige Montage nötig.

IDIMEX Tunnel für Hochbett Prinzessin Rutschbett…
  • Aufbaumaß Tunnel für Spielbetten: 100 x 73 x 87 cm (Breite x Höhe x Tiefe)
  • Der Tunnel ist passend für unsere Hochbetten und Rutschbetten für Kinden
  • Der robuste Stoff aus 100 % hochwertiger Baumwolle ist bis 30° Grad waschbar, Handwäsche wird empfohlen
  • Der Spieltunnel in rosa und pink mit dem Motiv Märchenschloß lässt kleine Prinzessinnen träumen
  • Der Tunnel hat ein stabiles Metallgestänge das ans Bett angeschraubt wird

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net