Mosaiktische gibt es zwar zu kaufen, aber mit etwas kreativem Geschick kann man die bunten mediterranen Tischchen auch selber machen. Wie einfach das geht und welches Material benötigt wird, lesen Sie hier.

Wer Wert auf eine individuelle Einrichtung legt und sich dabei gern selbst einbringt und verwirklicht, findet in der Gestaltung eines Mosaiktisches ein spannendes und kreatives Betätigungsfeld. Alte und ausgediente Möbelstücke können so zu neuem Leben erweckt werden. Dabei entsteht garantiert ein Unikat, das in Farbe und Form seinesgleichen sucht, Stimmungen und Impulse einfängt und die Blicke auf sich zieht. Erfahren Sie nun, wie sich ganz einfach ein Mosaiktisch selber machen lässt.

Einfach und genial – Mosaiktische selbst gemacht

Wirkt der kleine Bistrotisch auf dem Balkon oder das Tischchen im Wohnzimmer irgendwie langweilig? Das muss nicht so bleiben. Indem Sie das Projekt Mosaiktisch in Angriff nehmen, schaffen Sie etwas Zeitloses und Persönliches. Dabei müssen Sie kein großer Heimwerker sein.

Meist kommt es auch nicht darauf an, genau zu messen und sich an bestimmte Regeln zu halten. Ein Mosaik lebt von seiner eigenen Dynamik, die es häufig gerade durch das willkürliche Aufsetzen der Mosaikfliesen gewinnt. Dabei ist der Bastler nicht selten selbst vom Ausgang überrascht und sieht sein altes Tischchen plötzlich mit ganz neuen Augen.

Welcher Tisch soll zum Mosaiktisch werden?

Im Prinzip können Sie jeden beliebigen Tisch vom Sperrmüll retten und zu einem Mosaiktisch werden lassen. Die Größe ist dabei nicht relevant, einzig die Überlegung, dass für größere Tische mehr Material beschafft und mehr Zeit investiert werden muss.

Das klassische Mosaiktischchen besteht aus einem Metallgestell und einer eingelegten Holzplatte, die anschließend gefliest wird.

💡TIPP: Soll der Mosaiktisch im Außenbereich zum Einsatz kommen, ist auf die Wasserbeständigkeit der Fliesen zu achten. Natursteinfliesen oder in Bastelläden erhältliche Glasmosaiksteine sind gleichsam geeignet.

Was wird gebraucht – die Materialliste:

  • Tisch
  • Mosaikfliesen oder Fliesenscherben
  • Fliesenkleber
  • Schwamm
  • Tuch
  • Malerkrepp
  • Kelle zum Glätten
  • Fugenmörtel
  • Wasser
  • Spachtel

Das passende Material wählen

Für den Mosaiktisch können im Handel erhältliche Mosaiksteine ebenso verwendet werden, wie selbst produzierte Fliesenscherben. Dies ist letztlich nicht nur eine optische, sondern auch eine finanzielle Frage. Die im Baumarkt oder in Bastelläden erhältlichen Mosaiksteinchen sind in zahlreichen Farben und Strukturen erhältlich, allerdings keine Schnäppchen. Wenn Sie sich entschlossen haben, den Esstisch in der Küche mit einem Mosaik zu versehen, können dabei leicht mehrere 100 Euro zusammenkommen.

Preiswerter fahren Sie mit Fliesenscherben, die sie selbst herstellen. Beinahe jeder Heimwerker hat im Keller oder auf dem Dachboden einige Fliesen von vergangenen Projekten aufbewahrt. Werden diese nun mit dem Hammer zerschlagen, entstehen vielfältige und preisgünstige Mosaiksteine, die sich auch besonders gut für die Gestaltung von größeren Flächen eignen.

💡TIPP: Schließen Sie die Fliesen in ein Tuch oder Säckchen ein, bevor Sie diese zerschlagen. Ansonsten besteht Verletzungsgefahr durch herumfliegende Fliesensplitter.

Fliesenscherben oder Mosaiksteine – die Vor- und Nachteile

MaterialartVorteileNachteile
Fliesenscherben– Fliesenscherben sind preiswert und können aus vorhandenem Material selbst hergestellt werden.
– Es entsteht ein lebendiges und abwechslungsreiches Bild.
– Fliesenscherben eignen sich optimal für die Gestaltung von abstrakten Mustern.
Es ergeben sich unförmige Scherben, welche ein eher unruhiges Bild erzeugen und sich nur für willkürliche Mosaike eignen.
Mosaiksteine– Mosaiksteine sind in großer Produktpalette im Handel erhältlich.
– Durch die akkuraten Abmessungen der Steinchen lassen sich damit einwandfrei Muster nach Vorlagen gestalten.
– Mosaiksteine sind nicht billig und eignen sich daher eher weniger für die Gestaltung größerer Tische.
– Die kleinen Steinchen sind nach der Anbringung weniger stabil und lösen sich leicht von der Tischplatte.

Die einzelnen Arbeitsschritte

❶ Untergrund vorbereiten
❷ Fliesenkleber auftragen
❸ Muster anzeichnen
❹ Fliesen verlegen
❺ Fliesen trocknen lassen
❻ Mosaik verfugen

Zunächst wird der Untergrund entsprechend behandelt. Dieser sollte trocken, fett- und staubfrei sein, bevor der Kleber aufgetragen wird. Soll der Mosaiktisch im Außenbereich eingesetzt werden, ist es ratsam, bei Tischen mit eingelegten Holzplatten diese mit einer Bad-Abdichtung zu versehen, um sie vor Nässe zu schützen. Ist die Unterlage komplett trocken, kann der Fliesenkleber aufgetragen werden.

💡TIPP: Der verwendete Kleber sollte auf das Material der Fliesen abgestimmt sein. Für Fliesen aus Naturstein ist insbesondere spezieller Natursteinkleber zu verwenden.

Nachdem der Kleber aufgetragen und geglättet wurde, kann damit begonnen werden, die Fliesen aufzukleben. Wer ein spezielles Muster vor Augen hat, kann sich dieses anzeichnen, indem er einfach mit einer Stricknadel oder einem Zahnstocher in den noch nicht ausgehärteten Fliesenkleber ritzt. Anschließend sollten die Fliesen zügig, von außen nach innen verklebt werden. Dabei ist ein möglichst gleichmäßiger Abstand einzuhalten. Dieser sollte vier bis sechs Millimeter betragen, darf aber keinesfalls kleiner als zwei Millimeter ausfallen.

Nun ist Geduld gefragt, denn das aufgebrachte Mosaik benötigt etwa fünf Stunden zum Trocknen. Besser belässt man das Tischchen über Nacht, bis mit dem Verfugen begonnen wird.

Beim Verfugen wird der Fugenmörtel großflächig auf der Tischplatte verstrichen. Der Mörtel wird mit einem Gummiwischer ausgestrichen, bis alle Fugen mit der Masse gefüllt sind. Die auf den Fliesen befindliche Masse wird möglichst sofort entfernt. Der Fugenmörtel kann einfach mit einem Schwamm oder feuchten Tuch entfernt werden, solange er noch nicht angetrocknet ist. Nun lässt man die Masse möglichst wieder über Nacht aushärten und kann sich am nächsten Tag über einen gebrauchsfertigen selbst gestalteten Mosaiktisch freuen.

💡TIPP: Um das Mosaik zu schonen, kann der Tisch mit einer Glasplatte versehen werden.

Kreative Gestaltungstipps für individuelle Mosaiktische

Die Gestaltung eines Mosaiktisches bietet sich geradezu an, den eigenen Ideen und Vorstellungen Platz zu machen. So lässt sich ein Mosaik besonders farbenfroh gestalten, wenn Fliesen in kräftigen Farben benutzt werden. So ein verspielter und kunterbunter Tisch ist auch für das Kinderzimmer eine gute Wahl.

Harmonisch und in sich stimmig wirken Mosaikfliesen in zarten Pastelltönen. Dies unterstreicht den mediterranen Charakter des Tischchens. Ebenso können Mosaikfliesen in Ton-in-Ton Kombinationen dem Tischchen einen außergewöhnlichen, aber dennoch dezenten Eindruck verleihen.

Wer seine Steinchen nicht wahllos auf der Tischplatte verteilen möchte, wagt sich an einfache oder etwas komplizierte Muster. Diese können selbst entworfen oder auch von Vorlagen abgeschaut werden. Hervorragend eignen sich Mandalas, die auf runde Tische übertragen werden. Dabei bietet es sich an, das Muster auf die Tischplatte zu übertragen, ohne diese vorher mit Kleber eingestrichen zu haben. Die Zeit, bis der Kleber aushärtet, würde dafür nicht ausreichen. Die kleinen Mosaiksteinchen werden dann einzeln mit Kleber bestrichen und anhand der Vorlage auf die Tischplatte geklebt. Diese Gestaltungsidee ist vielleicht etwas aufwendiger, aber sehr ausdrucksvoll.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net