Häuslebauer müssen sich in puncto Wärmedämmung immer auf dem Laufenden halten, denn auch hier ist die Zeit schnelllebig aber nicht stehen geblieben.

Die gesetzlichen Vorschriften zur Wärmedämmung haben die Bautechnik revolutioniert. Zahlreiche neue Produkte und Bautechniken wurden entwickelt. Gleichzeitig hat sich das Bewusstsein der Menschen grundlegend geändert. Die Einsparungen beim Einkauf der Heizenergie sind für viele schon Motivation genug, das Thema Wärmedämmung ernst zu nehmen. Mehr und mehr hat sich aber auch ein ganz neues Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt entwickelt. Rund ein Drittel des gesamten Energiebedarfs entfällt bei uns nach wie vor auf die Heizung der Wohngebäude. Bessere Wärmedämmung kann diesen Anteil und die damit verbundene Umweltbelastung ganz erheblich vermindern. Bauherren und Modernisierer von Altbauten tun vor diesem Hintergrund vielfach bereits mehr, als der Gesetzgeber ihnen abverlangt. Ein neues oder modernisiertes Gebäude soll nach ihrem Verständnis nicht nur angenehmen Wohnkomfort bieten, sondern auch mit überdurchschnittlichen Wärmedämmwerten aufwarten. Dafür ist man gern bereit, entsprechend mehr zu investieren.

Detaillierte Kenntnisse des Dämmens sind nötig

Weil in kaum einem Bereich so viele Fehler gemacht werden wie beim Bauen, muss man heute als Bauherr oder Modernisierer allerdings über detaillierte Kenntnisse auch des Dämmens verfügen, wenn man ein Bauvorhaben erfolgreich und ohne Pannen realisieren will. Und wer Dämmmaßnahmen an seinem Haus in Eigenleistung durchführen will, muss erst recht über Produkte, technische Lösungen und Arbeitstechniken Bescheid wissen.

Auf dem Laufenden bleiben

Tatsache ist, dass viele Planer und vor allem ein großer Teil der Handwerker hinsichtlich zeitgemäßer Wärmedämmung nicht auf dem Laufenden sind. Beim Keller des Hauses geht es schon los: Wenn keine Wohnräume vorgesehen sind, wird so gut wie nichts hinsichtlich der Wärmedämmung vorgeschlagen. Dabei sind Material- und Arbeitsaufwand für eine so genannte Perimeterdämmung (Dämmung der Kelleraußenwände gegen das Erdreich) eher gering. Man hat aber die Option, nachträglich normal zu beheizende Wohnräume im Keller einzurichten.

Standard für Niedrigenergiehäuser als Maßstab nutzen

Bei den Außenwänden wird bei den meisten Bauvorhaben gerade das eingeplant, was die WSVO vorschreibt. Indes ist ein mehr an Dämmschichtstärke nicht sehr teuer und macht sich schnell bezahlt. Kluge Bauherren orientieren sich längst am Standard für Niedrigenergiehäuser. Die dämmende Außenhülle verhindert den Wärmeabfluss und schützt das gesamte Mauerwerk vor Frost. Wenn ohnehin eine Renovierung der Fassade ansteht, sollte also unbedingt auch gedämmt werden.

Dachdämmung nicht vernachlässigen

Ganz besondere Bedeutung hat die Dämmung von Dächern. Sie erlaubt die Schaffung zusätzlicher Wohnfläche in bestehenden Gebäuden und senkt die Quadratmeterpreise beim Neubau. Das Dachgeschoss ungenutzt zu lassen, kann sich praktisch kein Bauherr mehr erlauben. Allerdings wird gerade beim Dachausbau oft vergessen, dass jedes Mehr an Dämmung nicht nur die Energiekosten senkt, sondern vor allem auch die Wohnqualität hebt. Schlafzimmer unter der Dachschräge sind bei Standarddämmung im Sommer oft unerträglich heiß. Die Bautechnik bietet hier mittlerweile aber Lösungen, die eine übermäßige Aufheizung des Daches vermeiden. Wichtig sind auch Außenrollos an den Dachflächenfenstern.

Mehr bei Fenstern isolieren

Ein Wort zu den Fenstern. Auch hier gilt: Fast alle Häuser werden heute mit nur mäßig gut dämmenden Standard-Isolierglasfenstern ausgestattet. Man kann aber deutlich mehr tun. Wiederum nicht nur, um Energie zu sparen, sondern auch, um im Sommer eine unerwünschte Aufheizung der Räume zu verhindern. Spezialgläser, kombiniert mit Schattierungseinrichtungen für den Sommer, machen dies möglich.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net