Tapezieren ist gar nicht so schwer, wenn man ein paar Regeln beachtet und die nötigen Tricks kennt. Unsere Tipps für Heimwerker gibt’s hier.

Nun wenden wir uns der konkreten Tapezier-Praxis zu. Die wichtigste Voraussetzung für einen gelungenen Tapetenwechsel ist ein fester, glatter und gleichmäßig saugender Untergrund. Bestehende Anstriche müssen waschbeständig und tragfähig sein.

[dropcap]1.[/dropcap] Wasserlösliche Leimfarben müssen Sie in jedem Fall abwaschen, Öl- und Lackfarben sollten angeschliffen oder mit wasserverdünntem Lackanlauger behandelt werden. Anschließend folgt das mühsame, aber unvermeidliche Spachteln, Glätten und Schleifen des Tapeziergrunds. Zum Schluss müssen die Wände grundiert werden, um den Untergrund zu verfestigen und seine Saugfähigkeit zu regulieren. Hierzu ist ein verdünnter Kleister (beispielsweise Normalkleister 1:7) ideal.

[dropcap]2.[/dropcap] Bei rauen Untergründen können Sie zum Füllen der Poren auch eine Streichmakulatur aufbringen. Nur bei Gipskartonplatten und stark saugenden oder sandenden Putzen ist ein Anstrich mit Tiefgrund sinnvoll. Eine weitere Möglichkeit ist der Auftrag eines Tapetenwechselgrunds. Allerdings vermindert er – ebenso wie Tiefgrund – die Saugfähigkeit der Wand, was gerade bei den Papierprägetapeten kritisch ist.

[dropcap]3.[/dropcap] Wenn Sie sich für eine bestimmte Tapete entschieden haben, müssen Sie zunächst den Bedarf berechnen. Am besten ist immer eine möglichst genaue Kalkulation. Dazu teilen Sie den Raumumfang – ohne Türen und Fenster – durch die Breite der Tapetenrollen: So erhalten Sie die Anzahl der erforderlichen Bahnen.

[dropcap]4.[/dropcap] Wie viele Bahnen Sie aus einer Rolle schneiden können, ergibt sich aus der Länge der Tapetenrolle und der Raumhöhe (plus 10 cm Überstand und gegebenenfalls der halben Rapporthöhe). Bei einer Rollenlänge von etwas mehr als 10 m (ergibt bei 2,4 m Raumhöhe vier Bahnen aus einer Rolle) braucht man also neun Rollen. Besser kauft man in diesem Fall eine zehnte Rolle zusätzlich, um bei unvorhergesehenem Verschnitt eine Reserve zu haben. Normalerweise nimmt der Händler nicht benötigte originalverpackte Tapetenrollen auch wieder zurück.

Sägen, kleben, schrauben, basteln... seit 2008 bin ich in der Redaktion von Heimwertricks.net die Expertin für DIY-Projekte und selbst gemachte Deko aller Art.