In Kellerräumen und Garagen müssen Leitungen nicht unbedingt versteckt werden. Hier können Sie die Leitungen ruhig sichtbar, sprich also auf dem Putz verlegen.

Man kann Leitungen auf dem Putz mit Schellen befestigen oder die Kabel durch Rohre ziehen. Weitere Verlegemöglichkeiten bieten Kabelkanäle, bei denen die Leitungen ähnlich wie bei der Rohrverlegung eingelegt werden.

Kabelkanäle

Kabelkanäle sind vor allem dann sinnvoll, wenn viele Leitungen über längere Strecken parallel verlegt werden. Hier muss man nur einmal einen ausreichend großen Kanal auf der Wand befestigen und kann dann die Leitungen einfach dort einlegen.

➤ Kleiner Tipp:

Meist ist es sinnvoll, den Kanal etwas größer als benötigt zu wählen: So kann man jederzeit ohne viel Aufwand eine weitere Leitung einziehen. Mehrere parallel laufende Leitungen können Sie auch mit Installationsschienen befestigen. Diese Schienen werden auf die Wand gedübelt, die Leitungen fixiert man dann mit speziellen Schellen, die in die Schienen eingeschoben werden. Ein Kabelkanal eignet sich also gut, um Leitungen optisch ansprechend zu verlegen. Ein ordentlich gesetzter kleiner Kanal fällt kaum auf.

Kunststoffrohre

Ein sauberes Erscheinungsbild bietet auch die Verlegung in Kunststoffrohren. Diese Rohre gibt es in verschiedenen Durchmessern, sodass man auch hier mehrere Leitungen in einem Rohr verlegen kann. Kunststoffrohre werden zur Installation einfach mittels Muffen zusammengesteckt. Passend zu jedem System gibt es auch 90°-Bögen, die ebenfalls einfach auf die Rohrstücke zu stecken sind. Man befestigt die Rohre mittels spezieller, zu dem verwendeten Rohrsystem passender Schellen. Diese Schellen sind anreihbar, sodass man bei mehreren parallel zu verlegenden Rohren nicht jede einzelne Schelle andübeln muss – es genügt hier, die Schellen aneinander zu stecken und etwa jede zweite zu befestigen.

Eine weitere Alternative sind neben Nagelschellen die Dübelschellen. Man befestigt sie durch Andübeln des Schellenunterteils an die Wand. Anschließend legt man lediglich die Leitung in das Schellenunterteil und rastet das Oberteil ein. Diese Dübelschellen sind deutlich teurer als Nagelschellen, allerdings erlauben sie eine saubere Befestigung von Leitungen auch auf Beton. Zudem kann man mehrere dieser Schellen aneinander reihen und muss so nicht unbedingt jede Schelle einzeln andübeln.

➤ Achtung:

Bei der Aufputzverlegung muss man genau auf die verwendete Leitungsart achten. Für alle im Hausbereich üblichen Installationen ist hier die Mantelleitung NYM-J geeignet. Diese gibt es preiswert mit unterschiedlichen Aderzahlen und in verschiedenem Leiterquerschnitt im Baumarkt zu kaufen.

Die Installation:

➥ Schritt 1:

Schalten Sie vor der Installation den Stromkreis aus, an den die neue Leitung angeschlossen werden soll. Öffnen Sie dann vorsichtig die Abzweigdose, an der das Kabel entspringen soll, und prüfen Sie, ob an den Leitungsadern Spannung anliegt. Verwenden Sie den Zweipol-Spannungsprüfer, müssen Sie jede Ader gegen jede andere prüfen. Arbeiten Sie mit dem Phasenprüfer, berühren Sie den Kontakt am Griffende des Prüfers mit einem Finger. Mit der Prüfer-Spitze berühren Sie nun nacheinander alle Aderenden in der Abzweigdose. In keinem Fall darf Spannung angezeigt werden.

➥ Schritt 2:

Befestigen Sie den Zielpunkt, beispielsweise eine neue Steckdose, und markieren Sie den Verlauf der neuen Leitung. Achtung: Leitungen sind stets rechtwinklig zu verlegen, zudem müssen Sie die Installationszonen einhalten.

➥ Schritt 3:

Kabel-Schellen werden in der Waagerechten alle 25 cm, in der Senkrechten alle 30 bis 40 cm gesetzt. Vor dem Ausgangs- und dem Zielpunkt der Leitung sollte die letzte Schelle in 10 cm Entfernung sitzen. Rohrschellen werden waagerecht alle 40 cm und senkrecht alle 50 cm fixiert. In Abzweigdosen, Steckdosen oder Schalter dürfen die Rohre nicht hereingeführt werden.

➥ Schritt 4:

Öffnen Sie in der Verteilerdose ein Loch für die Einführung der neuen Leitung. Isolieren Sie in Verteilerdose und Zielgerät die Aderenden rund 1 cm ab. Schließen Sie die Adern entsprechend dem Zielgerät an die vorhandenen Leitungen in der Verteilerdose an. Verwenden Sie dazu generell neue Dosenklemmen. Stecken Sie die blanken Aderenden bis zur Isolation in die Klemmen, und ziehen Sie die Schraube fest an. Knipsen Sie aus der Klemme ragende Aderenden mit dem Seitenschneider ab. Verfahren Sie mit dem Zielgerät ebenso. Schließen Sie die Verteilerdose und das Zielgerät.

➥ Schritt 5:

Schalten Sie nun den betreffenden Stromkreis ein, und überprüfen Sie die Funktion und Sicherheit der Neuinstallation. Neben den zielgerätespezifischen Tests müssen Sie unbedingt auch offen liegende Metallteile (Schutzleiter) des Gerätes auf Spannungsfreiheit überprüfen.

Seit 2010 Redakteurin für die tippsNET GmbH und Heimwerkertricks.net. Kreativzentrale für Styling und Renovierungen. Expertin für KfW-Förderungen und Tricks für den Garten.