Eine Steckdose zu installieren ist kein Kinderspiel. Nur wer das nötige Fachwissen besitzt, darf das selber machen. Ansonsten muss unbedingt ein Fachmann ran.

Verschaffen Sie sich zunächst Klarheit über die vorhandene Installation. Bei der Erweiterung einer Anlage sind viele Vorschriften zu beachten. Ziehen Sie als Heimwerker im Zweifelsfall immer einen Elektro-Fachmann hinzu.

Die Installation

➥ Schritt 1:

Sie beginnen die Installation immer an einer vorhandenen Verteiler-, Steck- oder Auslassdose. Die neue Dose wird mit Schutzleiter (grün-gelb), Mittelleiter (blau) und Außenleiter (schwarz) angeschlossen. Verwenden Sie unter Putz am besten eine Stegleitung (NYIF). Führt die Leitung über Putz oder Holz oder durch Hohlwände, ist eine Mantelleitung (NYM) einzusetzen. In jedem Fall müssen Sie Leitungen für die feste Verlegung mit Aderquerschnitten ab 1,5 mm² verwenden. Zur Aufputzinstallation gibt es Steckdosen, die angedübelt werden. Die hier geeigneten Dosen müssen zudem den Gegebenheiten des Raumes (z.B. Feuchtraum) entsprechen.

➥ Schritt 2:

Schalten Sie die Sicherung für den entsprechenden Stromkreis ab, bzw. schrauben Sie sie heraus. Öffnen Sie die Abzweigdose, an der das Kabel entspringen soll, und überprüfen Sie, ob an den Leitungsadern der Dose Spannung anliegt. Verwenden Sie den Zweipol-Spannungsprüfer, prüfen Sie jede Ader gegen jede andere. Nirgends darf Strom fließen.

Beim Phasenprüfer berühren Sie den Metallring am Griffende mit einem Finger. Mit der Prüfspitze berühren Sie nacheinander die Aderenden in der Abzweigdose. Auch hier darf die Lampe im Phasenprüfer nicht aufleuchten.

➥ Schritt 3:

Suchen Sie in der Verteilerdose eine unbenutzte Kabeldurchführung, die zum Verlauf der neuen Leitung passt, und stemmen Sie dort vorsichtig den Putz ab. Markieren Sie den Leitungsverlauf. In den Installationszonen liegen eventuell bereits Leitungen. Diese dürfen Sie nicht beschädigen. Stemmen Sie den Kabelkanal aus. Auch bei Richtungsänderungen muss die Leitung von rund 1 cm Putz bedeckt sein.

Alle Dosen sind so weit in der Wand zu versenken, dass nach dem Verputzen der Dosenrand bündig mit dem Putz abschließt. Brechen Sie die Öffnung für die Einführung aus, und stemmen Sie eine schräge Vertiefung zur Einlassstelle. Führen Sie ein Leitungsende so weit in die Verteilerdose ein, dass es etwa 10 cm hineinragt. Mantelleitungen zuvor etwa 10 cm weit von der äußeren Isolation befreien. An der neuen Dose verfahren Sie ebenso und verputzen dann den Leitungskanal.

➥ Schritt 4:

Nun isolieren Sie in Verteiler- und Zieldose die Adern etwa 1 cm weit ab. Schließen Sie sie an die vorhandenen Leitungen in der Verteilerdose an, und setzen Sie den Dosendeckel auf.

➥ Schritt 5:

An der neuen Steckdose die Abdeckung abschrauben und die Leitung anschließen. Dabei müssen die schwarze und blaue Ader an den Anschlüssen der Steckdose liegen, die zu den Metallzungen für die Steckerstifte führen. Die grün-gelb isolierte Leitung darf nur am Schutzleiteranschluss angeschlossen sein – also den bei montierter Steckdose offen liegenden Metallkontakten. Setzen Sie die Steckdose in die Wanddose ein. Nun Rahmen und Abdeckung anbringen.

➥ Schritt 6:

Schalten Sie die Sicherung ein, und überprüfen Sie die Funktion. Dazu drücken Sie mit einem Finger auf den Metallring am Griffende des Phasenprüfers und berühren mit der Prüfspitze nacheinander die Kontakte in den Steckdosenlöchern. Die Lampe im Prüfer muss bei Kontakt mit einem der beiden Anschlüsse aufleuchten. Beim Schutzleiter muss die Glimmlampe dunkel bleiben.

Nun halten Sie die Prüfspitzen des Zweipol-Spannungsprüfers in je ein Loch der Steckdose: Das Gerät muss Spannung signalisieren. Wiederholen Sie die Prüfung so, dass Sie eine Prüfspitze an den Schutzleiterkontakt halten und mit der anderen Spitze nacheinander beide Metallzungen in den Steckdosenlöchern berühren. Hier muss in einer der beiden Messpositionen Spannung signalisiert werden. Eventuell löst bei dieser letzten Prüfung ein vorhandener Fl-Schutzschalter aus und schaltet die betreffende Teilinstallation stromlos. Da bei diesem Test ein „Fehlerstrom“ fließen soll, ist das Auslösen des Schutzschalters richtig und ein Hinweis auf ordnungsgemäße Installation.

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Seit 2010 Redakteurin für die tippsNET GmbH und Heimwerkertricks.net. Kreativzentrale für Styling und Renovierungen. Expertin für KfW-Förderungen und Tricks für den Garten.